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Antrag / Anfrage / Rede

Saatkrähen in der Seinsheimstraße

Nester können nicht entfernt werden

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Schuchardt,
die der Anwohner in der Seinsheimstraße und am Wittelbacherplatz machen sich erhebliche Sorgen, dass sich die Saatkrähenkolonie dort weiter vergrößert.
Dies haben sie in einem Brief an die Stadt und Oberbürgermeister deutlich gemacht.
Der Nestbau wird in Kürze beginnen, daher meine Nachfrage.
In der Stadtratssitzung vom 17.4.2016 hat Umwelt- und Kommunalreferat Kleiner zugesagt, die weitere Entwicklung der Saatkrähenkolonie in der Seinsheimstraße zu beobachten und das weitere Vorgehen bezüglich des Entfernens weiterer Nester mit der Regierung von Unterfranken abzustimmen.
Wie wird die Entwicklung der Saatkrähenkolonie eingeschätzt?
Haben Gespräche mit der Regierung von Unterfranken stattgefunden und was war das Ergebnis?

Mit freundlichen Grüßen, Heinz Braun


Antwort:

Stadträtin Dr. Düber berichtet, nach Auskunft der FA Naturschutz sei eine Beobachtung der Saatkrähenkolonien in der Seinsheimstraße, Wittelsbacher Platz, Erthalstraße, Werkingstraße und an der Talavera durchgeführt worden. Aufgrund von Beschwerden und Nachfragen aus der Anwohnerschaft habe es im Januar und Februar 2017 zwei Ortstermine gegeben, in deren Rahmen erläutert worden sei, dass die Saatkrähe ein Tier der besonders geschützten Art nach dem Bundesnaturschutzgesetz und deshalb das Entfernen der Nester ganzjährig verboten sei.
Um eine im Einzelfall zulässige Entfernung möglich zu machen, habe die FA Naturschutz bei der Regierung von Unterfranken einen entsprechenden Antrag gestellt. Diese habe mit Schreiben vom 07.02.2017 mitgeteilt, es sei im Einzelfall grundsätzlich möglich, jedoch
müsse nachgewiesen werden, dass tatsächlich Aspekte vorlägen, die die Entfernung rechtfertigten. Die von den Anwohnern vorgebrachten Aspekte Lärm und Verunreinigung würden im konkreten Einzelfall noch nicht zu einer unzumutbaren Belastung führen. Es sei jedoch nicht ausgeführt worden, unter welchen Voraussetzungen eventuell doch eine unzumutbare Belastung bestehen könnte. Die FA Naturschutz werde diesbezüglich nochmals bei der Regierung von Unterfranken nachfragen.
Im Moment sei das Entfernen von Nestern jedoch nicht möglich. Von Verschmutzungen durch die Saatkrähe seien meistens öffentliche Grünflächen betroffen.
Die Abfallbehältnisse der Stadt Würzburg seien durch für Saatkrähen unzugängliche Behältnisse ausgetauscht worden. Der Austausch der Abfallbehältnisse der WSB sei noch nicht erfolgt, werde jedoch ebenfalls noch vorgenommen. Die Regierung von Unterfranken argumentiere weiter, da die Brutzeit lediglich von März bis Mai dauere, könnten nur in diesem Zeitraum Lärmbelästigungen auftreten.
Nach Auffassung der Regierung von Unterfranken sei dies ein überschaubarer Zeitraum, der noch nicht als unzumutbare Belästigung eingestuft werde. Sie stellt abschließend fest, nach derzeitiger Lage bestehe keine Möglichkeit, die Nester zu entfernen. Die Verwaltung werde die Angelegenheit jedoch weiterverfolgen.
Die Nachfrage von Stadtratsmitglied Braun, ob eventuell einzelne Nester entfernt werden könnten, verneint Stadträtin Dr. Düber.