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Pressemitteilung

Ein Blick auf das Radfahren im Würzburger Süden

Eine Bestandsaufnahme von Stadtrat Heinz Braun

Stadtrat Heinz Braun

Zugegeben, bei den Verbesserungen für Radfahrer könnte es in den südlichen Stadtteilen schneller voran gehen. Trotzdem mal ein Blick von mir auf eine Auswahl von Stellen, wo sich in Sachen Radverkehr 2015 schon etwas getan hat, Verbesserungen die dieses Jahr noch fertiggestellt werden könnten, und solche die mit Nachdruck vorangetrieben werden müssen. Im Wiesenweg konnte ein weitgehendes Halteverbot erreicht werden. Das ist gut für Fahrradfahrer. Bis jetzt  haben vor allem parkende Lastzüge und Anhänger die Straße so verengt, dass der Radfahrer gefährlich an den Bordsteinrand gedrängt wurde oder zum Fahren auf den Gehsteig gezwungen war. Übrigens profitieren auch PKW-Fahrer und Anlieger davon. Für Autofahrer bilden sich nun durch weitgehende Befahrbarkeit in zwei Richtungen keine langen Rückstaus mehr. Anlieger kommen wieder ohne mehrmaliges Rangieren in ihre Garagen. Für das Radfahren ist sicher auch die weitgehende Entfernung der Straßenbahngleise in Heidingsfeld von Vorteil, wenn auch nur als Nebeneffekt. Eigentlich ging es ja nur darum, die Gleise so schnell wie möglich zu entfernen. Persönlich halte ich die Herausnahme der Straßenbahn aus Heidingsfeld für keine gute Entscheidung, auch wenn dadurch kein Radfahrer mehr in die Schienen kommen kann. Nicht nur hat eine Straßenbahn die höhere Akzeptanz bei den Fahrgästen. Sie ist auch gerade mit Blick auf Nachhaltigkeit ausgesprochen zukunftsweisend. Gerade jetzt, wo aller Wahrscheinlichkeit nach der Eisenbahn-Haltepunkt Ost wieder in Betrieb genommen wird, wäre eine Straßenbahn bis zum Ostbahnhof eine ideale Anknüpfung der Stadt an den überregionalen Schienenverkehr gewesen.

Zurück zum Radfahren. Wichtig ist natürlich auch der Lückenschluss des Radweges nach Rottenbauer am Schellengraben. Er wird, wenn nichts dazwischen kommt, dieses Jahr fertig sein. In der Klingenstraße wird in Kürze ein Ortstermin stadtfinden, bei dem die Möglichkeit geprüft werden soll, die Straße für Fahrradfahrer in Gegenrichtung frei zu geben. Das wäre eine Lösung wie in der Wenzelstraße und entspricht einem Antrag von mir, der dazu beitragen soll, dass das Radfahren unkomplizierter und von den Wegen her kürzer wird. Wenn es einfacher ist, sein Ziel mit dem Rad zu erreichen, werden wir das Auto auch öfter mal stehen lassen, was wiederum das Radfahren angenehmer macht usw. Da sind sicher noch eine ganze Reihe von Einbahnstraßen zu prüfen. Bei gegenseitiger Rücksichtnahme sehe ich auch kein Problem mit dem Gegenverkehr.

Keine direkte Verbesserung dagegen sind Induktionsschleifen im Radweg. Sie werden demnächst im Bereich der Adenauer Brücke gelegt und sollen das Fahrradaufkommen in die verschiedenen Richtungen messen. Diese Zahlen können dazu dienen, weitere Verbesserungen für Radfahrer zu veranlassen oder um bereits geplante Maßnahmen zu beschleunigen. Auf jeden Fall zeigen sie, dass der Radverkehr ernst genommen wird.

Natürlich gibt es noch weitere Projekte die voranzutreiben sind. Ganz oben der von allen geforderte Fuß-Radweg Richtung Reichenberg. Dort muss sich baldmöglichst etwas bewegen. Die Finanzierung ist praktisch gesichert, die Planungen weitgehend fertig. Es hängt nur noch an ein paar Quadratmeter zu erwerbender Fläche. Möglicherweise sind dabei stärkere Argumente als bisher zur Durchsetzung der öffentlichen Interessen gefragt, um den Stillstand endlich zu überwinden. Zum Heuchelhof haben wir wie ich finde derzeit ein halbwegs akzeptables Provisorium. Hier gilt es ein paar Jahre voraus zu schauen, um am Ende einen Radweg mit möglichst geringen Steigungen zu haben der seiner Funktion als Hauptverbindung für Radfahrer zum Heuchelhof gerecht wird. Da sind wir parteiübergreifend mit den Stadträten Cristiane Kerner und Lore Körber-Becker sowie mit der Bürgervereinigung Heuchelhof nachdrücklich dabei das zu erreichen. Zuletzt sollte auch ein vernünftiger Fuß-Radweg entlang des Mains in Heidingsfeld nicht aus den Augen verloren werden. Der Treidelpfad muss und kann dabei erhalten werden. Übrigens finde ich, dass nicht alle Lösungen perfekt sein müssen. Wenn sie vernünftig und praktisch sind werden sie auch angenommen und bringen uns wieder ein Stück weiter.

Heinz Braun, ÖDP-Stadtrat