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Pressemitteilung

Studentenwohnheim an der Grombühlbrücke: nicht in dieser Form!

Fraktionsvorsitzender Binder fordert Gesamtkonzept

Zunächst begrüßen wir die Errichtung von Appartements insbesondere für Studenten. Dafür eignet sich auch das Gebiet rund um den Hauptbahnhof, das durch die Freigabe von Bahnflächen entstanden ist. Würzburg braucht weitere private Bautätigkeiten wie jetzt am Hubland. Dennoch haben wir den Durchführungsvertrag und die entsprechenden Vorlagen zum Neubau eines Studentenwohnheims an der Grombühlbrücke ablehnen müssen. Dies insbesondere aus folgenden Gründen:

1. Ein Gesamtkonzept – das wir jetzt schon mehrfach gefordert haben – vom und um den Bahnhof bis zur Schweinfurter Straße fehlt. Es ist nicht nachvollziehbar, wenn die Bauverwaltung meint „eine abschnittsweise und vorhabenbezogene Vorgehensweise erscheint realistischer und sinnvoller“. Die Aussicht, dass dann „der Umgang mit dem Quellenbachparkhaus und der Gewässerverbau noch geklärt werden" könne, lässt schlimmste Befürchtungen hochkommen.

2. Wir sind für den Bau neuer Wohnungen, auch in der Kernstadt, allerdings ist der Bau an dieser Stelle eindeutig zu groß und zu wuchtig. Er schafft einen Querriegel zum Ringpark, insbesondere für Grombühl. Darauf haben Verbände wie der Verschönerungsverein und der Bund Naturschutz sowie der Stadtheimatpfleger zurecht hingewiesen.

3. Die Verkehrsverhältnisse an diesem Würzburger Nadelöhr sind jetzt schon problematisch. Durch den massiven Neubau mit 522 Wohnungen kommt weiterer Verkehr hinzu. Wir bezweifeln dabei die Annahme von 140 zusätzlichen Fahrten täglich. Bei der Anzahl an Wohnungen zuzüglich Bäckerei, Cafe, Copy-Shop und evtl. Gäststätte haben wir erhebliche Zweifel, ob diese Annahmen stimmen können. Wieso der Verkehr, der zusätzlich entsteht, den Bereich „Berliner Platz“ nicht beeinflusst, bleibt ein Rätsel der Verwaltung.

4. 300 Fahrradparkplätze werden geschaffen, das sind viele, aber bei 522 Studenten eben 222 zu wenig und wir fragen: wo stehen die restlichen Fahrräder? Im Ringpark, auf der Straße, auf dem Gehweg, an der Pleichach?

5. Der durchgehende Radweg an der Pleichach wäre eine einmalige Chance – sie wird hiermit vertan, da der Fahrradweg hinter dem Querriegel herum geführt wird.

6. Wir begrüßen die Konzeptstudie zur Pleichach, bezweifeln allerdings, dass es genügt, diese in einem gesonderten Verfahren voranzutreiben. Innerhalb des jetzt beschlossenen Gebietes ist der Pleichach-Korridor nicht eingehalten. Es ist im übrigen – wie einige Stadträte meinen – auch nicht der gute Wille des Investors, die Pleichach zu beachten, sondern entspricht der Europäischen Wasserrahmen Richtlinie, die verbindliches Gesetzeswerk ist.

7. Der Pleichachkorridor ist für den Luftaustausch der Stadt wichtig. Da stören die Querriegel in dieser Massivität. Das Argument, dass es dort schon die Grombühlbrücke gibt, ist wenig erhellend. Auch wenn wir die vielen positiven Aspekte des Bauvorhabens und die von der Bauverwaltung zum Ausdruck gebrachte positive Zusammenarbeit mit dem Investor anerkennen, konnten wir insgesamt deshalb der vorliegend Beschlussvorlage nicht zustimmen.